Er erübrigt keineswegs die Beratungsleistung von Architekten, Tragwerksplanern, Haustechnikplanern, Bauphysikern, Landschaftsarchitekten oder anderen am Bau beteiligten Fachleuten. Der Leitfaden unterscheidet in Soll- und Kannkriterien. Diese Gewichtung soll helfen, die Bedeutung für die Urban-Mining-Strategie einzuschätzen.
Erfüllung des Kriteriums obligatorisch
Erfüllung des Kriteriums empfohlen
Minimierte Erschließungsflächen
Minimierte Versiegelung der überbauten Fläche (durch Gebäude, Erschließungen, Terrassen)
Ausweisung von Fahrradwegen, markiert durch Belagsdifferenzierungen (keine Kaltplastik) *
Nutzung von bauaufsichtlich zugelassenem Recyclingmaterial für Straßen, Wege und Terrassen, Prüfung von "in Situ Recycling" (Maßnahmen an vorhandenen Belagsschichten zur Weiterverwendung als Belagsschicht, z.B. vorhandene Pflastersteine oder zum Wiedereinsatz als Belagstragschicht)*
Niederschlagssammlung von Dächern und Terrassen auf dem gemeinsamen Grundstück (z.B. Zisterne oder Teich zur Gartenbewässerung, ggf. Grauwassernutzung)
Niederschlagswasserversickerung auf dem gemeinsamen Grundstück
Regenrückhaltung auf dem gemeinsamen Grundstück (zur Entlastung der öffentlichen Kanalisation im Katastrophenregenfall)
Entwässerung von Niederschlagswasser von KFZ-befahrenen Flächen in Substratfilterrinnen (Reinigung des Wassers von Schwermetallen, Tausalzen und Mineralöl-Kohlenwasserstoffen, dadurch Versickerung möglich)
Kompakte Bauweisen (geringeres A/V-Verhältnis) durch Doppel- und Reihenhausbebauungen
Helle Oberflächen (zur Vermeidung der Aufheizung des Mikroklimas)
Vorrangige Nutzung von regionalen Bauprodukten (geringe Transportwege = geringere CO2 Emmissionen) *
Dokumentation aller verwendeten Materialien, Baustoffe und Hilfsstoffe in Tiefbau, Hochbau und Landschaft mit prüfbaren Hinweisen auf Rückbaufähigkeit, Recyclierfähigkeit oder Wieder- oder Weiterverwendung, Schadstoffe, Pflege- und Instandhaltungsintervallen in einer Datenbank, gegliedert nach DIN 276. (Nachweisführung zu Baustoffdaten über Ökobau.dat, WeCoBis und GISBa und anlehnend an den DGNB Leitfaden zu Bauprodukten - Anforderungen an die Auswahl und Do
Hanglage sinnvoll in Gebäudekubaturen und Erschließungen umsetzen
Minimiertes A/V-Verhältnis bei dennoch aufgelockertem Erscheinungsbild
Anordnung nach dem Sonnenstand (passive solare Gewinne jedes einzelnen Hauses ermöglichen, gegenseitige Verschattungen im Winter minimieren)
Unverbaubare, attraktive Ausblicke ermöglichen, gegenseitige Einblicke reduzieren (Privatsphäre)
Mischnutzungen Wohnen/Arbeiten (ohne viel Publikumsverkehr und Lärm) einplanen
Angebot von gemeinschaftlich zu nutzenden Flächen und Räumen prüfen (Gartengeräte, Sauna, Grillplatz, Kompost, Werkstatt, „Waschsalon“ etc.)
Grundrissvariabilität einplanen
In Untergeschossen Hauptnutzflächen ermöglichen oder ...
Auf Untergeschosse verzichten (aufgeständerte Bauweise)
Abtrennung verschiedener Nutzungseinheiten ermöglichen (Einlieger-Appartement, Atelier, Kanzlei, Studio etc.)
Abgeschossene Vertikalerschließung (DIN- und BauO- gerechtes Treppenhaus) ermöglicht flexible Nutzungsaufteilungen und somit verschiedene (Vermietungs-)Einheiten
Grundrissflexibilität und Umnutzungen ermöglichende Leitungsverlegung (zentrale Versorgungsschächte oder -Kanäle, Hohlraumböden o.ä.)
Erhöhte Geschoßhöhen (>2,80m im Lichten oder bei Hohlraumboden oder Deckenabhängung gesamt >2,80m). Ziel: flexible Umnutzung zu Büro-Gewerbeeinheiten
Modulare Gebäudestruktur
Fassadengestaltung nach dem Sonnenstand (passive solare Gewinne durch größere Verglasungen oder Pufferräume nach Süden), minimierte Öffnungen nach Norden (Wärmeverluste reduzieren)
Erweiterte Lastreserven, auf die Ansprüche möglichst vieler verschiedener (dem Ort angemessener) Nutzungen zugeschnitten
Skelettbau in Holz (FSC-zertifiziert ohne Holzschutzmittel) oder Stahl ... oder
Monolithische Massivbauweise in Holz oder Mauerwerk (Monomaterialität - Holzwerkstoffe - des gesamten Schichtenaufbaus, incl. Dämmung, Regenschutz)
Gründung bei aufgeständerter Bauweise: Auf rückbaubaren Schraubfundamenten oder...
Gründung bei Keller: Weiße Wanne (Verzicht auf verklebte, schwarze Abdichtung) oder ...
Gründung bei Keller: Mauerwerksbau mit rückbaubau geklemmter, schwarzer Abdichtung
Dämmungen der Gründung und Keller ohne Verklebungen (z.B. Glasschaumschotter, ggf. in Bigpacks zur AW-Dämmung)
Außenwandkonstruktionen (vgl. Tragwerk) als Skelettbau oder ...
Außenwandkonstruktionen (vgl. Tragwerk) in monolithischer Massivbauweise in Holz mit Monomaterialität.
Dämm- und Abdichtungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen (verrott- oder vererdbar ohne Kunststoff-Stützfasern und Brandschutzmittel: biologischer Kreislauf) oder ...
Dämm- und Abdichtungsmaterialien aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf, kein PVC) oder ...
Dämm- und Abdichtungsmaterialien für die Materialrücknahmegarantieren der Hersteller vorgelegt werden.
Hüllmaterialien wiederverwendbar (z.B. hochwertige Vormauerklinker oder Schiefrplatten) oder ...
Hüllmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen (verrott- oder vererdbar: biologischer Kreislauf), mind. Altholzkategorie II) oder ...
Hüllmaterialien aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf: z.B. Metall oder Glas) oder ...
Hüllmaterialien aus Produkten, für die Herstellerrücknahmegarantien vorgelegt werden.
Fügungen und Befestigungen rückbaubar durch lösbare Verbindungen bei vorgehängten oder aufgemauerten, hinterlüfteten Fassaden oder....
bei verklebten Schichtenaufbauten Monomaterialität nur durch werkstoffimmanente Stoffe (bei Holz z.B. durch Lignin)
Wartungs- und Reparatur- freundliche Detaillierungen durch lösbare Verbindungen (z.B. Fensterbänke mit Haften befestigt, verdeckte Fallleitungen hinter öffenbaren Fassadenteilen)
Erhöhte Türmaße für barrierefreie Nutzung/flexible Umnutzung: .H i.L > 2,10m, B: i.L. > 0,85m
Pfosten-Riegel-Konstruktionen und Fensterrahmen aus Metall oder Holz
3-fach Isolierverglasungen oder Kastenfenster
Anteil von Recyclingglas in den Verglasungen
Bauwerksabdichtungsanschlüsse lösbar (Folienanschlusslappen geklemmt oder Stopfbänder aus Hanf oder Moosgummi-Compribänder)
Verzicht auf sogenannte „Oberflächen-Veredelungen“ wie Lacke bei Holzbauteilen
Sonnen-, Einbruchschutz oder Verdunklungen aus nachwachsenden Rohstoffen (verrott- oder vererdbar: biologischer Kreislauf, s.o) oder ...
Sonnen-, Einbruchschutz oder Verdunklungen aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf: z.B. Metall oder Glas) oder ...
Sonnen-, Einbruchschutz oder Verdunklungen aus Produkten, für die Herstellerrücknahmegarantien vorgelegt werden.
Sonnen-, Einbruchschutz oder Verdunklungen low-tec (feststehend oder Handbetrieb)
Haustüren 3-fachverglast oder vergleichbar hochwärmegedämmt, Materialien biologischer oder technischer Kreislauf, s.o
Skelettbau in Holz oder Stahl (vgl. Tragwerk) ... oder
Massivbauweise in Holz (vgl. Tragwerk, z.B. Brettstapeldecke)
Trittschallschutz erhöht, auf die Ansprüche möglichst vieler verschiedener (dem Ort angemessener) Nutzungen zugeschnitten
Deckenbeläge und -Bekleidungen aus nachwachsenden Rohstoffen (verrott- oder vererdbar ohne Kunststoff-Stützfasern und Brandschutzmittel: biologischer Kreislauf, z.B. Dielenböden auf Lattung) oder ...
Deckenbeläge und -Bekleidungen aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf: z.B. Trockenestriche aus Gipsbauplatten oder Heizestrich als Gussasphalt mit Kupferrohren) oder ...
Deckenbeläge und -Bekleidungen für die Materialrücknahmegarantieren der Hersteller vorgelegt werden (z.B. Teppichfliesen, lösbar verklebt)
Verzicht auf Oberböden aus Weich-PVC/Vinyl-Materialien (erbgutschädigend und im Brandfall toxische Gase entwickelnd)
Verzicht auf verklebte Abdichtungen in Nassbereichen (z.B. Duschwanne statt Fliesen)
Leichtbauweise als Gipskartonwände, gespachtelt, gestrichen, Ständer aus Metall/Holz oder ...
als Holzwände, holzbeplankt (mind. Altholzkategorie II) oder ...
als Lehmbauwände (Platten oder Steine mit Holzständern) mit Lehmputz sichtbar
Verzicht auf Tapeten aus Weich-PVC/Vinyl-Materialien (erbgutschädigend und im Brandfall toxische Gase entwickelnd)
Verzicht auf verklebte Wandabdichtungen in Nassbereichen (Ersatz z.B. durch großformatige Glas- oder Metalltafeln (technischer Kreislauf s.o) oder Tadelakttechnik (mineralisch) im Spritzwasserbereich
Erhöhte Türmaße für barrierefreie Nutzung/flexible Umnutzung: .H i.L > 2,10m, B: i.L. > 0,85m
Geneigte Dächer mit dem Mehrwert von Photovoltaik oder Solarthermienutzung oder ...
Flachdächer mit dem Mehrwert als Wasserspeicher, Gründach (Biodiversität), Dachgarten oder Dachterrasse
Skelettbau in Holz oder Stahl (vgl. Tragwerk) ... oder
Massivbauweise in Holz (vgl. Tragwerk)
Dachdämmungen, -Dichtungsfolien und -Bekleidungen aus nachwachsenden Rohstoffen (verrott- oder vererdbar ohne Kunststoff-Stützfasern und Brandschutzmittel: biologischer Kreislauf) oder ...
Dachdämmungen, -Dichtungsfolien und -Bekleidungen aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf: z.B. Gipskartonplatten) oder ...
Dachdämmungen, -Dichtungsfolien und -Bekleidungen für die Materialrücknahmegarantieren der Hersteller vorgelegt werden
Dachbeläge hochwertig und langlebig und daher wiederverwendbar (z.B. Schieferdeckung) oder ...
Dachbeläge aus recyclierfähigen Materialien für die bekannte Recyclingwege bestehen (technischer Kreislauf: z.B. Metalldachbahnen) oder ...
Dachbeläge für die Materialrücknahmegarantieren der Hersteller vorgelegt werden
Glasdächer nur für Pufferräume/Wintergärten incl. Verschattungen
Wartungs- und Reparatur- freundliche Detaillierungen durch lösbare Verbindungen (z.B. Attikableche mit Haften befestigt, verdeckte Regenrohre leicht zu reinigen oder abgedeckt durch Laubfanggitter)
Verzicht auf Kupfermaterialien (Grundwassertoxisch) bei Metalldeckungen und Entwässerungen oder gereinigt durch Filtratrinnen, s.o.
Verzicht auf Weich-PVC/Vinyl-Materialien (erbgutschädigend und im Brandfall toxische Gase entwickelnd) bei Folien-/Polymer-Bitumenabdichtungen
Überdimensionierung von Leitungen zur Niederschlagsableitung (Katas
Gemeinschaftsflächen: Minimierung der Aufwendung für Grünflächenmanagement / - Pflege durch Einsatz von extensiven Staudenansaatflächen auf mineralisch abgemagerten Standort *
Einbindung von CO2 bindend wirkenden Grünstrukturen, wie hoch überschirmenden Bäumen und Solitärsträuchern. (Nach der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald kann als Ansatz eine CO2 Bindung eines neugepflanzten Baumes von 25 kg CO2 pro Jahr in den ersten 20 Jahren angesetzt werden.) *
Einsatz von Bäumen aus der „Zukunftsbaumliste“ als Reaktion auf neue stadtklimatische Bedingungen und Förderung der kleinklimatischen Bedingungen (Quelle: www.duesseldorf.de/baumspende/download/broschuere_zukunftsbaumliste.pdf) *
Gemeinschaftsflächen: Anpassung von Wegebreiten für den Einsatz von Pflegefahrzeugen, wie auch Gehölz- und Rabattenschnittfahrzeugen *
Carports (Verzicht auf freistehende Garagen)
Garage im Untergeschoß nur, wenn Zu-/Abfahrten ohne Gefälle ca. <= 5% und somit ohne Versiegelung der Flächen machbar
Verminderte Stellplatzzahl durch Carsharing
Elektrotankstelle, versorgt mit regenerativer Energie
Fahrrradstellplätze mit Überdachung, Haltebügeln und Diebstahlsicherung, rückbaubar und recyclierfähig *
Gemeinsamer Wertstoffbehälter-Platz umzäunt und eingegrünt oder s.u.
Einzelne Wertstoffsammelbehälter-Pätze eingegrünt oder im Haus angeordnet
Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen oder recyclierfähigen Materialien oder bereits wiederverwendeten Konstruktionen
Nutzung von Harthölzern mit der Dauerhaftigkeitsklasse nach DIN EN 350-2 mindestens 1 – 2 und grundsätzlich immer FSC / PEFC zertifizierte Hölzer *
Verzicht auf "Oberflächenveredelungen" (keine Lacke bei Hölzern, keine Kunststoff-Beschichtungen von Metallen, sondern Verzinkungen, Eloxale o.ä.) *
Gründungen auf Schraubfundamenten, z.B. für Bänke oder Leuchten *
Minimierte Ausleuchtung von Wegen (Reduzierung der "Lichtverschmutzung")
Gartenmauern aus "offenen" Strukturen (z.B. Gabionenwände, Bruchstein) zur Ansiedlung z.B.
Maßgebend ist die aktuelle EnEV
Autharke Energieversorgung des Gebietes (PV etc.)
Autharke Wärmeversorgung des Gebietes (Wärmepumpen, Holzpellets etc.)
Niedrigtemperatur-Heizflächen
LED-Beleuchtung
Elektrokabel halogenfrei (ohne PVC, s.o)
Abwasser in Steinzeug- oder Metallgussrohren
Zuwasser in Kupferleitungen (kein Kunststoff)