Urban-Mining kenn ich.
Was hat das mit bauen zu tun?
Warum sollten wir so bauen?
Welche Vorteile hätte es für unser Bauvorhaben?
Der „Leitfaden Urban Mining gerechtes Bauen“ ist die Anleitung dazu.
Er generiert gemeinsamen und persönlichen Mehrwert.
Der Leitfaden ist eine Open-Source-Plattform, von Wissenschaftler*innen und Bauerfahrenen entwickelt, für Städte und Gemeinden, Investoren und Bauherr*innen: Einzelne und in Baugruppen.
Schutz der natürlichen Rohstoffe unseres Planeten, Boden- und Gewässerschutz, bis hin zur Verbesserung des Mikroklimas der Umgebung und Erhalt der Biodiversität.
Urban Mining sieht alles Gebaute als von Menschen angelegtes Rohstofflager an. Die darin gebundenen Materialien sollen nachhaltig für zukünftige Generationen verfügbar sein.
Urban Mining gerechtes Bauen bedeutet Werterhaltung und Wertsteigerung der Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus.
... unabhängig von ihrem Standort. In der City von Frankfurt nach 30 Jahren eine Immobilie gewinnbringend verkaufen kann jeder! In Güstrow wird es schon schwieriger ...
... als rohstoffgebundene Wertentwicklung Der reelle Gegenwert garantiert Sicherheit und Unabhängigkeit von Finanzströmen und -Spekulationen.
... und nur wenn man Bauen und Gebäudenutzung ganzheitlich und vom Ende her denkt!
Intelligente Low-Tech-Strategien können für besseres Mikroklima in der Umgebung bis hin zu minimieren Betriebskosten des Hauses sorgen.
Intelligente Planung von Rohbaustrukturen ermöglicht Umnutzungen und Nachnutzungen: das Gebäudeleben ist verlängert.
Die Materialwahl und Verarbeitungsqualität bestimmt, ob die Lebensdauer von Bauprodukten nach wenigen Jahren erschöpft ist, sie als teurer Abfall entsorgt werden müssen und Ersatz angeschafft werden muss oder aber, ob sie ein Leben lang halten.
Die leichte Zugänglichkeit von Installationen und Möglichkeiten zur Nachinstallation sparen Instandhaltungs- und Reparaturkosten.
Minimierter Energieverbrauch oder selbst erzeugter Strom schaffen Unabhängigkeit von der Preispolitik großer Energieversorger.
Niederschlagswasser versickert auf dem eigenen Grundstück und das Grauwasser wird selbst aufbereitet: Senkung der Abwassergebühren und Unabhängigkeit von der Preispolitik des zentralen Nahversorgers.
So wird vermieden, dass im Haus verbaute, gesundheitsschädigende Stoffe die lebensqualität beeinträchtigen und den Wiederverkaufswert der Immobilie senken.
So fallen bei Umbau oder am Lebensende des Gebäudes geringere Entsorgungskosten an.
Am Lebensende können Bauteile und Rohstoffe gewinnbringend verkauft werden.
Inhalte: http://www.overshootday.org, Abfrage vom 9.9.2017, Grafik: m.schneider, a hillebrandt architektur
Seit 1987 bildet der „Earth-Overshotday“ das Datum eines jeden Jahres ab, an dem die Weltgemeinschaft die sich jährlich natürlich regenerierten Ressourcen aufgebraucht haben.
Wir leben auf Pump und verbrauchen 11/2 Erden pro Jahr.
Eine Erde Grafik: Hillebrandt–Düllmann & Lüffe
Deshalb müssen wir die Stoffkreisläufe schließen. Nach der Nutzung von Gebäuden oder von Bauteilen müssen die Materialien aufbereitet und recycelt werden und in den Herstellungsprozess neuer Baumaterialien zurück geführt werden. Nur so kommen wir mit den Ressourcen unserer einen Erde in Zukunft aus. Die notwendigen Prozesse von Transport, Rückbau, Aufbereitung und Recycling sind mittelfristig ausschließlich aus regenerativen Energien zu beziehen, um den Klimawandel CO2-Ausstoß zu verringern und die Erderwärmung aufzuhalten.
Deutschland verfügt über ein anthropogenes Lager von über 50 Mrd. t Materialien: teilweise in Gütern enthalten, teilweise in Abfällen. Es wächst z.Zt. jährlich um 10t/Einwohner *
Gigantische Materialverbräuche und Abfallaufkommen sind hierbei dem Bauwesen zuzuordnen. Zur Zeit ist der Input-Materialstrom in das Bauwesen ca. dreimal so hoch wie der Output an Abrissmaterial. Das anthropogene Lager an Gebäuden und Infrastukturen wächst stetig.*
2014 sind 52% aller Abfälle dem Bausektor zuzuordnen. Das Gesamtabfallaufkommen aus dem Bausektor zwischen 1996-2014 sinkt kaum, nur gemessen am Wirtschaftswachstum stellen sich die Zahlen leicht positiv dar.*
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Alle Baumaterialen fügten sich in den natürlichen Kreislauf von Wachstum/Entstehung und Verrottung/Vererdung oder waren gut voneinander zu trennen und wurden noch einmal verwendet.
Heute sehen sich die Architekten und Handwerker mit einer unüberschaubaren Vielzahl von Industrieprodukten konfrontiert, deren stoffliche Zusammensetzung kaum jemand überblickt, geschweige denn ihr End-of-Life-Szenario (Recycling, Downcycling, energetische Verwertung, Deponie) einschätzen kann.
Die den offiziellen Statistiken zu entnehmenden Recyclingquoten der Bau- u. Abbruchabfälle von nahezu 90% (5) sind irreführend, denn sie beinhalten die nachrangige „sonstige stoffliche Verwertung“ worunter als Nachnutzung der Straßenbau und die Landverfüllung zählen.
Von einer wahren zirkulären Wertschöpfung, die Bauen und Rückbauen als geschlossenen Kreislauf begreift, sind wir weit entfernt und so fordert unter anderen das deutsche Umweltbundesamt (UBA) kreative Ansätze wie in Deutschland mit den in Zukunft zu erwartenden Rohstoffengpässen und teuren Importen umzugehen sei.*
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Grafik: Hillebrandt–Düllmann & Lüffe
... durch Weiterverwendung eines Bauelements oder Materials
für einen anderen Zweck auf niedrigerer Qualitätsebene gegenüber dem Ausgangsprodukt.
Beispiel: Ehemalig als Mauerziegel eingesetzte Klinker werden als Gehwegbelag weiterverwendet
oder
... durch Weiterverwertung eines Baustoffs
wird unter Auflösung der Produktgestalt und Aufbereitung ein neuer Baustoff auf niedrigerer Qualitätsebene gegenüber dem Ausgangsprodukt hergestellt.
Beispiel: Aus einer Isolierverglasung kann durch Einschmelzen
keine neue Isolierverglasung entstehen, man benötigt dafür ca. 60% neue Rohstoffe.
Die Verglasung kann aber zu Fassadenbekleidungen downgecycelt werden.
Grafik: Hillebrandt–Düllmann & Lüffe
Grafik: Hillebrandt–Düllmann & Lüffe
...durch Wiederverwendung eines Bauelements oder Materials oder Baustoffs
für den gleichen Zweck.
Beispiel: Ausgebauter Holzdeckenbalken kann wieder als Deckenbalken eingebaut werden
Grafik: Hillebrandt–Düllmann & Lüffe
... durch Wiederverwertung eines Baustoffs
wird unter Aufgabe der Produktgestalt und Aufbereitung ein neues Produkt auf gleicher Qualitätsebene wie das Ausgangsprodukt hergestellt
Beispiel: Stahlträger kann eingeschmolzen werden und wieder zu einem Stahlträger geformt werden
Grafik: TEAMHillebrandt